Wer wird in Zukunft unseren erneuerbaren Strom bereitstellen? 

Für ein klimaneutrales Energiesystem müssen wir unser derzeitiges System überarbeiten. Denn die Art und Weise, wie wir uns heute mit elektrischer Energie versorgen, basiert auf einem zentral gesteuerten System, das das fossile Zeitalter hervorgebracht hat. Da wir fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energiequellen ersetzen wollen, müssen wir auch das derzeitige System ändern. Denn in unserem derzeitigen System produzieren staatliche und bundesstaatliche Energieversorger Strom und verteilen ihn über Netze an unsere Haushalte und Unternehmen. Auf diese Weise wird Energie in Kraftwerken in Strom umgewandelt und über große Stromleitungen an die Verbraucher verteilt.

Wir sehen aber auch, dass für einen Wandel ein tiefgreifender Strukturwandel im Energiesystem notwendig wäre. Aber wie schaffen wir das? In Zukunft:

  • werden wir viele kleine Stromerzeuger haben
  • einen Markt, der dezentralisiert ist
  • ein Stromnetz (Kabel etc.) in kleinräumigen Netzwerken
  • werden Verbraucher*innen auch Produzent*innen sein und eine aktive Rolle im Energiesektor einnehmen.

Die Vorteile dieses neuen Systems liegen auf der Hand: Wir sind nicht mehr von einer großen Anlage abhängig, sondern haben viele kleinere. Wenn eine davon ein Problem hat, können wir immer noch die vielen anderen nutzen. Das bedeutet, dass das neue System widerstandsfähiger ist: Wenn ein Problem auftritt, ist es einfacher, sich selbst zu helfen und sich zu erholen.

Gemeinden können zudem autark werden (sind also nicht von einem großen Produzenten abhängig, der beispielsweise hohe Preise durchsetzen kann) und viele Flächen nutzen, die heute nicht zur Energieerzeugung genutzt werden: Dächer aller Art, aber auch sonnenexponierte Wände. Diese wiederum könnten zur Beschattung genutzt werden: Radwege mit Solarpanelen darüber heizen sich im Sommer nicht so stark auf und sind vor Regen geschützt. Auch auf den Feldern könnten Solarpanele über den Nutzpflanzen installiert werden, was den Bewässerungsbedarf im Sommer reduziert.